DAX-Unternehmen mit Infos aus erster Hand zu Gast bei der Kreissparkasse Gelnhausen
In Kooperation mit der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V. (SdK) hat die Kreissparkasse Gelnhausen mit der Merck KGaA und SAP SE zwei namhafte und attraktive DAX-Unternehmen zum zweiten „Wertpapierforum“ ins KommunikationsCenter der Sparkasse eingeladen. „Die Nullzins-Politik der europäischen Zentralbank kostet die Sparer Nerven und Geld“, so Ole Schön, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Gelnhausen. „Wer langfristig sparen will, sollte sich deshalb auch mit dem Thema Aktien vertraut machen.“
2017 war ein Börsen-Rekordjahr. Abgesehen von einer kleinen Verschnaufpause im Sommer erklomm der deutsche Leitindex DAX immer neue Höhen und beendete das Jahr mit einem Kursgewinn von 12,5 Prozent. Als Treiber wurde vor allem die anziehende Weltwirtschaft ausgemacht. Unsicherheiten wie der Brexit, die Politik von Präsident Donald Trump oder die Spannungen mit Nordkorea spielten hingegen kaum eine Rolle.
Wohin geht der Dax 2018?
Die wirtschaftliche Ausgangslage für den Aktienmarkt 2018 könnte also kaum besser sein. Unter Konsumenten und Anlegern herrschte Anfang des Jahres „Kauflaune“. Die Börsen liefen auf Hochtouren. Der Dax kletterte zeitweise auf fast 13.600 Punkte – der höchste Wert in der dreißigjährigen Geschichte des Leitindex. Doch Experten warnen, dass die Konjunkturstimmung ihren Höhepunkt erreicht haben könnte. „Viele Güter und Vermögensklassen sind mittlerweile teuer geworden und die Inflation legt zu“, erläuterte Schön. Anleger sollen deshalb 2018 besonnen und mit offenen Augen bei Vermögensanlagen agieren.
Ein großer Unsicherheitsfaktor gehe, so Ole Schön, weiterhin von den Notenbanken aus. Die europäische Zentralbank hat im Januar beschlossen, dass der Leitzins bei null Prozent bleibt. Gleichzeitig belastet die Handelspolitik unter Präsident Donald Trump das Investitionsklima und könnte zur Last für die Aktienmärkte werden. „Was also tun, wenn man am Ende des Monats noch etwas Geld übrig hat? Ausgeben, Anlegen oder Sparen?“
Die Deutschen gelten nicht als Aktien-Liebhaber, aber angesichts der extrem niedrigen Zinsen für andere Geldanlagen scheinen sie ihre Meinung langsam zu ändern. Gemäß einer Studie des deutschen Aktieninstituts (DAI) besaßen im vergangenen Jahr über 10 Millionen Bundesbürger Aktien oder Aktienfonds. Im Jahresdurchschnitt lag die Zahl damit um fast 1,1 Mio. höher als in 2016. „Offenbar erkennen immer mehr Menschen die Vorteile der Aktienanlage wenn es um den längerfristigen Vermögensaufbau und die Altersvorsorge geht. Die Rendite und die Dividende spielen hierbei eine wichtige Rolle“, bilanzierte Ole Schön. Doch die angesprochenen politischen und makroökonomischen Rahmenfaktoren erfordern eine breit diversifizierte Anlagestrategie, zu der neben den klassischen Geldanlagen auch ein umsichtiges Aktieninvestment gehört.
Tradition trifft Innovation: 350 Jahre Merck
Mit der Merck KGaA präsentierte sich nicht nur das älteste pharmazeutisch-chemische Unternehmen der Welt, sondern auch ein führendes Familienunternehmen, welches in diesem Jahr sein 350-jähriges Bestehen feiert. Nach wie vor hält die Familie Merck 70% der Anteile, doch längst ist das Unternehmen aus Darmstadt zu einem „global Player“ mit 158 Niederlassungen in 66 Ländern und 53.000 Mitarbeitern geworden. Frau Eva Sterzel, Investor Relations Managerin der Merck KGaA, berichtete, dass der Umsatz stetig steige und das Unternehmen in 2017 einen Umsatz von 15,3 Mrd. Euro (+ 2%) verzeichnete. Drei Geschäftsbereiche bilden die Basis für das Wachstum bei Merck: Healthcare (führende Pharmaprodukte u.a. zur Behandlung von Multipler Sklerose und Krebs), Life Science (u.a. Geräte, Einwegmaterialien und Services für Pharma-Forschung und – Produktion) sowie Performance Materials (einer der weltgrößten Hersteller von Flüssigglaskristallen, die in der Display-Technologie zum Einsatz kommen). Ein weiterer wichtiger Faktor für das Wachstum von Merck sind die Akquisitionen, d.h. der Erwerb weiterer Unternehmen um z.B. das bestehende Portfolio zu ergänzen. Die Dividende entwickele sich, so Eva Sterzel, analog zum Geschäftserfolg und zur Geschäftsentwicklung nachhaltig weiter. So soll die Dividende für das Geschäftsjahr 2017 um 5 Cent auf 1,25 Euro pro Aktie steigen.
SAP – Führend bei der Digitalen Transformation
Mit SAP stellte sich der umsatzstärkste Anbieter von Software und Softwareservices für Unternehmen und – gemessen an der Marktkapitalisierung – der drittgrößte unabhängige Softwarehersteller weltweit vor (Platz 1 bei der DAX Marktkapitalisierung). Die von Johannes Buerkle, Senior Manager Investor Relations der SAP SE, präsentierten Kennzahlen zeugten von einer großen Marktpräsenz und Marktdominanz.
Das Unternehmen beschäftigt rund 90.000 Mitarbeiter aus 130 Nationen und verzeichnete im Jahr 2017 einen Umsatz von 23,46 Mrd. Euro – ein Plus von 6 % im Vergleich zum Vorjahr. Säulen des Erfolgs sind vor allem die Lizenzwartungen und die Cloud-Mieten. Sie machen derzeit rund 63% des Umsatzes aus, bis 2020 voraussichtlich 70-75%. SAP nimmt inzwischen Rang 21 auf der Liste der Global Top 100 Brands (wertvollsten Marken) ein und liegt damit noch vor BMW und Mercedes. Sowohl Kurs- als auch Dividendenentwicklung stellen sich positiv dar. Seit dem Börsengang 1988 beteiligt SAP ihre Aktionäre über eine Dividende am Unternehmenserfolg. In diesem Zeitraum wurde die reguläre Dividende nie gesenkt. Für das Geschäftsjahr 2017 schlägt das Unternehmen eine Dividende in Höhe von 1,40 Euro je Aktie vor. Dies ist eine Erhöhung um 12% im Vergleich zum Vorjahr (1,25 Euro).