Wer ab 2021 nach Großbritannien einwandern will, muss Punkte machen: Ein neues Einwanderungsgesetz soll die Zuwanderung beschränken.
London Die britische Regierung will ab 2021 streng kontrollieren, wer nach Großbritannien einwandern darf und wer nicht. Das bisherige Einwanderungssystem habe, verzerrt durch die Freizügigkeit in der EU, nicht den Wünschen des britischen Volkes entsprochen, teilte die Regierung in ihrem Gesetzesvorschlag mit. „Wir werden ein faires und punktebasiertes System einführen, dass die hochqualifizierten Arbeitskräfte anlockt, die wir für unsere Wirtschaft, unsere Gemeinden und öffentlichen Dienste benötigen“.
Zukünftig soll kein Unterschied zwischen EU-Bürgern und Nicht-EU-Bürgern gemacht werden – sehr wohl aber zwischen ausgebildeten und nicht-ausgebildeten Arbeitskräften. Nach offiziellen Angaben würden rund 70 Prozent der aktuell in Großbritannien lebenden Menschen, die nach 2004 aus dem Europäischen Wirtschaftsraum in das Land gekommen sind, nicht die neuen Anforderungen erfüllen. Gleichwohl können sie in Großbritannien bleiben, wenn sie sich bis Mitte 2021 registrieren.
Konkret soll ab 2021 geprüft werden, ob Zuwanderer verschiedene Kriterien erfüllen. Jedem Kriterium ist eine Punktzahl zugewiesen. Erreicht der Antragsteller insgesamt 70 Punkte, kann er auf eine Einwanderungsgenehmigung hoffen.
Jeweils zehn Punkte gibt es etwa für gute Englischkenntnisse oder einen Doktortitel. 20 Punkte erhält man jeweils für einen Arbeitsvertrag eines anerkannten Arbeitgebers, wenn der dafür notwendige Schulabschluss (mindestens Abitur) vorliegt, man dabei ein Jahresgehalt von mindestens 25.600 Pfund (30.800 Euro) verdient oder 20.480 Pfund (24.640 Euro) in Positionen, in denen ein Arbeitskräftemangel herrscht, wie etwa als Krankenschwestern.