In Deutschland sind inzwischen 16 Fälle von Blutgerinnseln im Gehirn im Zusammenhang mit einer AstraZeneca-Impfung bekannt. Betroffen waren fast nur Frauen im Alter von 20 bis 63 Jahren, so eine Sprecherin des für Impfstoffe zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) in Langen. In vier Fällen sei die Hirnvenenthrombose tödlich verlaufen.
In zehn der 16 Fälle sei zusätzlich zu einer Sinusvenenthrombose, einer speziellen Form der Hirnvenenthrombose, ein Mangel an Blutplättchen festgestellt worden. Bis zu diesem Montag seien in Deutschland insgesamt mehr als 1,8 Millionen Erstdosen sowie 269 Zweitdosen AstraZeneca-Impfstoff verimpft worden.
Die „Augsburger Allgemeine“ und „Allgäuer Zeitung“ (Dienstagsausgabe) haben vom Tod einer 55-jährigen Krankenpflegerin aus dem Allgäu berichtet, die nach einer AstraZeneca-Impfung im Klinikum Kempten gestorben sei. Die Ärzte gingen von einer Hirnvenenthrombose aus und einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit, dass der Tod der Pflegerin im Zusammenhang mit der Impfung stehe. Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) hatte den Corona-Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers AstraZeneca vergangenen Donnerstag nach einer Überprüfung bekanntlich für „sicher und wirksam“ erklärt. Der Nutzen überwiege die Risiken, habe es nach Berichten über Hirnvenenthrombosen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung geheißen. In Deutschland waren die vorübergehend ausgesetzten Impfungen mit AstraZeneca daraufhin wieder aufgenommen worden.