Am Dienstag, dem 28. März 2017 hat der Kreisausschuss bei einer Gegenstimme den Plänen zum Bau einer Erich-Pipa-Gedächtnisstätte, genannt “Sommerbühne”, im Wächersbacher Schlossgarten zugestimmt; am 5. Mai soll der Kreistag in seiner 8. öffentlichen Sitzung darüber abstimmen.
Im Kreisausschuss sitzen zwei hauptamtliche SPD-Mitglieder und fünf ehrenamtliche SPD-Parteigenossen. Dazu noch drei ehrenamtliche Mitglieder der CDU. Die CDU hofft unter dem zukünftigen SPD-Landrat Thorsten Stolz auf eine Große Koalition im Kreistag des Main-Kinzig-Kreises. Die CDU hat ihre Zustimmung schon durch den Gelnhäuser Versicherungsmakler Hagen Mootz signalisieren lassen, der meint:”Wird Zeit, dass der Kreis so etwas bekommt
Die Gesamtkosten für das Projekt liegen angeblich bei €‚1,8 Millionen Euro, die, so die SPD, komplett aus der Kreiskasse kommen sollen.
Erich Pipa lässt zur Finanzierung seiner zukünftigen Gedächtnisstätte verlauten: “Wir lassen uns dieses Projekt nicht von Bedenkenträgern kaputt reden. Das Geld ist da, alles ist möglich.”
Das Geld, das “da” ist, haben die Steuerzahler im Main-Kinzig-Kreis kaum für ein Erich-Pipa-Denkmal oder als Raison d’Être für angeblich 36000 “Kulturschaffende” in Main-Kinzig-Kreis erwirtschaftet.
In der Kreistagssitzung am 10. Februar 2017 führte Gelnhausens Bürgermeister und zukünftiger Landrat Thorsten Stolz noch Altschulden des Kreises in Höhe von 218 Millionen Euro und laufende Kassenkredite von 240 Millionen Euro an, um für die Erhöhung der Kreisumlage zu argumentieren.
Die Rücksichtlosigkeit beim Vorantreiben des Denkmalbaus ist auch an der ersten Auswahl der möglichen Standorte erkennbar: U.a. waren die Müllerwiese mitten in Gelnhausen und ein Standort an der Autobahnabfahrt Gelnhausen-Ost vorgesehen. In beiden Fällen hätten die SPD-Politiker gegen Anwohner und Grundstücksbesitzer vorgehen müssen, um sich den möglichen Bauplatz zu sichern.
Auch in Wächtersbach regt sich Widerstand gegen die Pläne Erich Pipas (SPD): Der Förderverein Schloss und Park meint, dass geplante Denkmal passe nicht zur historischen Umgebung des Schlosses und es fehlten die Konzepte für die technische Infrastruktur, die für den Betrieb einer Freiluftbühne erforderlich seien. Eine ausreichende Anzahl Parkplätze in der Nähe gäbe es nicht.
Andreas Weiher, SPD-Bürgermeister von Wächtersbach, versucht, die Bedenken Wächtersbacher Bürger klein zu reden.
Gegen die AfD-Fraktion im Kreistag, die sich bei der Kritik an Erich Pipas (SPD) Bauplänen rhetorisch vergallopiert hat, mobilisierte die SPD zwei Damen aus den hinteren Reihen und zwei der 36000 “Kulturschaffenden” als Lesebriefschreiber in der GNZ:
- Karin Linhart, Geschäftsführerin der SPD-Kreistagsfraktion und Beisitzerin im Ortsvereinsvorstand der SPD Hasselroth
- Martina Glaab, SPD-Ortsverein Biebergemünd und Angestellte der Stadt Wächtersbach
- Hubert-Thorwald Reuter, “selbstständiger Komponist” und Experte für Neuro-Linguistisches Programmieren
- TKlaus Ritter, ein Liederkranz-Vorsitzender aus Besen-Kassel