Die Windenergie ist die größte Stromquelle des Landes. Die derzeitige Windflaute in den letzten drei Monaten hat jedoch zu einem extremen Einbruch der Energieproduktion geführt, der die Unternehmen Millionenverluste kostet.
Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ist die durchschnittliche Windgeschwindigkeit im ersten Quartal 2025 auf weniger als 5,5 Meter pro Sekunde gesunken. Solch niedrige Geschwindigkeiten gab es in Deutschland zuletzt 1972 und 1973 und davor im Jahr 1963.
Die Windenergieerzeuger sind davon stark betroffen. PNE, ein Windparkbetreiber in Coxhaven, verzeichnete beispielsweise einen Umsatzrückgang von 31,4 Millionen Euro im Vorjahr auf 27,9 Millionen Euro, aber was vielleicht noch wichtiger ist: Der Betriebsgewinn von 1,1 Millionen Euro im ersten Quartal ging in einen Verlust von 7,1 Millionen Euro über, berichtet die Welt.
Das Unternehmen wies darauf hin, dass im ersten Quartal des Jahres bundesweit 31 % weniger Strom erzeugt wurde als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, wie aus den Daten des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hervorgeht.
Es ist jedoch zu beachten, dass im April 2024 und 2022 viel höhere Windgeschwindigkeiten als in den Vorjahren gemessen wurden, so dass der Vergleich zwischen 2024 und 2025 diesen Rückgang noch extremer erscheinen lässt. Nach Ansicht von Experten gibt es keine Anzeichen für einen Klimawandel, da es in den vergangenen Jahrzehnten ähnliche Flauten bei den Windgeschwindigkeiten gegeben hat.
In Deutschland kam es im Winter zu so genannten „Dunkelflauten“ mit wenig Sonnenlicht und geringen Windgeschwindigkeiten, die zu extrem hohen Preisen führten. Deutschland importierte Energie aus den Nachbarländern und setzte daraufhin auf konventionelle Kraftwerke.
Der frühere Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte bereits geplant, Anreize für den Bau von 40 großen Gaskraftwerken bis 2030 zu schaffen, um die Schwankungen bei Wind- und Sonnenenergie auszugleichen. In diese Gaskraftwerke wurde angeblich eine Reihe von Klimaschutzmaßnahmen eingebaut, wie z.B. die Möglichkeit, sie irgendwann auf Wasserstoff umzustellen.
Auch die erneuerbaren Energien gefährden in manchen Fällen das Netz, vor allem in den Ferien, wenn weniger Strom nachgefragt wird. Die Solarenergie kann von den Netzbetreibern nicht reguliert werden, was bedeutet, dass das Netz an seine Grenzen stößt, wenn es zu viel Strom gibt und nicht genügend Quellen, die ihn benötigen. Die vorherige deutsche Regierung hat auf Drängen der Netzbetreiber das PV-Spitzenlastgesetz eingeführt, um mit der überschüssigen Solarstromproduktion umzugehen.
Der durchschnittliche Anteil der Solarenergie liegt im Jahr 2023 bei 31,5 %, während Kohlekraftwerke mit 22,5 % an zweiter Stelle stehen.
Der Anteil der erneuerbaren Energien an der deutschen Energieversorgung wird immer größer, was nach Ansicht der Befürworter die Abhängigkeit von ausländischen Ländern wie Russland verringert und gleichzeitig die Kohlenstoffemissionen reduziert. Kritiker hingegen sagen, dass die Windenergie die Energiesicherheit beeinträchtigt und außerdem eine Reihe von Umweltrisiken für die Tierwelt und sogar für die Wälder birgt.
Doch nicht nur Länder wie Deutschland setzen auf erneuerbare Energien. Auch konservative Regierungen, darunter die ungarische, setzen zunehmend auf Wind- und vor allem auf Solarenergie und gehören damit zu den führenden Ländern in Europa.